12. Mostviertler Nachhaltigkeitskonferenz in der Messe Wieselburg „Weniger ist mehr“ – 18. November 2019

Bereits zum 12. Mal fand am Montag, 18. November 2019, die Mostviertler Nachhaltigkeitskonferenz, diesmal wieder im Rahmen der Messe bio Österreich in Wieselburg, statt. 

Ziel der Veranstaltung war die Schärfung des Bewusstseins für einen verantwortungsvollen Umgang mit wertvollen Ressourcen. Die Diskussionen und Vorträge sollten aufzeigen, welcher Handlungen, Entscheidungen und Taten es bedarf, um dabei erfolgreich zu sein.

„Wie wir mit unserer Umwelt umgehen, entscheidet über unsere Zukunft. Wenn wir unsere Lebens- und Konsumgewohnheiten aus der nachhaltigen Perspektive betrachten, erkennen wir neue Möglichkeiten zum Handeln. Wir stellen uns die Frage ‚Ist weniger tatsächlich mehr?‘ und sehen die Nachhaltigkeit in ihren drei Dimensionen Ökologie, Soziales und Ökonomie,“ leitete Christa Ruspeckhofer (Energie- und Umweltagentur NÖ) die Veranstaltung ein.

Nach der Begrüßung durch Andreas Purt (Mostviertel Tourismus) und den Eröffnungsworten von Michaela Hinterholzer (Vorsitzende der Generalversammlung Mostviertel Tourismus) stellte Ulrike Rauch-Keschmann vom Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus den „Plan T“ vor, der mit seinen Leitgedanken die Richtschnur für eine nachhaltige Weiterentwicklung des Tourismusstandortes Österreich sein soll.

Öffentliche Mobilität als zukünftiger Erfolgsfaktor

Im ersten Themenblock präsentierte Bernd Hildebrandt von der Energie- und Umweltagentur NÖ den 80 BesucherInnen wertvolle Möglichkeiten zur Schonung natürlicher Ressourcen durch innovative Mobilitätlösungen am Beispiel des Fahrradverleihsystems „Nextbike“.

Im Anschluss zeigte Barbara Markl (Niederösterreich Werbung) auf, dass die bequeme Erreichbarkeit des Urlaubsortes mit öffentlichen Verkehrsmittel künftig ein wichtiger Erfolgsfaktor für die touristische Positionierung am Markt sein wird. In einer Zeit, wo vor allem in Städten immer mehr Menschen auf den Besitz eines Autos verzichten, rückt nachhaltige Mobilität im touristischen Sinn immer mehr in den Fokus.

Wie das gelingen kann, schilderte Georg Overs von der Region Villach GmbH. Gemeinsam mit sieben weiteren Kärntner Tourismusregionen will er das Land als sanft mobile Urlaubsdestination positionieren. Mit der Lösung der „Last-Mile“-Problematik durch einen organisierten Bahnhof-Shuttle-Dienst, den verstärkten Einsatz von Wander-, Rad- und Skibussen sowie der Implementierung eines landesweiten Radverleihsystems wurden in diesem Zusammenhang bereits erste Schritte gesetzt.

„Ressource Mensch“ im Fokus

Mit besonderer Spannung wurde im Anschluss die von Christa Ruspeckhofer (Energie- und Umweltagentur NÖ) moderierte Podiumsdiskussion zum Thema „Achtsamer Umgang mit der Ressource Mensch“ verfolgt. Dabei wurde intensiv diskutiert, welche Kriterien ein Unternehmen erfüllen sollte, um für potenzielle Arbeitnehmer attraktiv zu erscheinen. Den Impuls dazu gab Martina Plonner (conos GmbH), mit ihr diskutierten Harald Pollak (Niederösterreichische Wirtshauskultur), Michaela Vorlaufer (AMS NÖ), Michaela Reitterer (Boutiquehotel Stadthalle) und „Zauberlehrling“ Elisabeth Reiner (Landgasthof Bärenwirt), die die Sicht eines zufriedenen Lehrlings schilderte.

„Upcycling ist sexy!“

Der Nachmittag stand ganz im Zeichen von Ressourcenschonung durch Abfallvermeidung oder Wiederverwendung. Michaela Reitterer zeigte vor, wie in ihrem Hotel nicht mehr verwendete Dinge auf kreative Art und Weise in das Hotelleben implementiert werden können und welche Schritte Beherberger setzen können, um Umwelt und Brieftasche zu entlasten.

Daran schloss Gudrun Obersteiner vom Institut für Abfallwirtschaft (BOKU Wien) an. Sie illustrierte, wie viele Lebensmittel tagtäglich weggeschmissen werden und zeigte auf, dass durch konsequente Abfallvermeidung auch der kleinste Betrieb einen großen Beitrag zur Verringerung der Co2-Emissionen leisten kann. 

Wertvolle Impulse für die Zukunft

Andreas Purt zeigte sich mit der Konferenz zufrieden. „Die aktuellen Entwicklungen der Gesellschaft zeigen, welchen Stellenwert die Ressourcenschonung und die öffentliche Mobilität sowohl für die Gäste als auch für die Umwelt bereits haben. Es freut uns sehr, dass wir dank der tollen Zusammenarbeit mit unseren Co-Veranstaltern, der Energie und Umweltagentur NÖ, dem Club Niederösterreich und der Niederösterreich Werbung, mit der Nachhaltigkeitskonferenz wertvolle Impulse für die Zukunft liefern können.“

In dieselbe Kerbe schlägt auch Stefan Bauer (Niederösterreich Werbung): „Mit den Themen der Konferenz sind wir am Puls der Zeit. Insbesondere die Problematik, Mitarbeiter im Tourismus zu finden und zu halten, sowie Fragestellungen zur sanften Mobilität im Tourismus sind auch im aktuell laufenden Entwicklungsprozess der neuen Niederösterreichischen Tourismusstrategie immer wieder von verschiedensten Stakeholdern eingebracht worden,“ erklärte Bauer. 

Moderiert wurde die Veranstaltung von Geschäftsführerin Theres Friewald-Hofbauer (Club Niederösterreich), die in ihrem Schlussstatement die Eindrücke und Erkenntnisse des Konferenztages zusammenfasste: „Lebensstile, Werteorientierungen und Konsummuster sind dabei, sich zu verändern. Das ist eine Herausforderung für den Tourismus, der Wandlungsfähigkeit, gepaart mit Kreativität und Innovationskraft, beweisen muss, um ökonomisch erfolgreich, ökologisch verträglich und sozial gerecht zu agieren“.

In der Mittagspause erhielten die Teilnehmer zudem bei einem von Messedirektor Werner Roher geführten Rundgang einen interessanten Einblick in die Messe „bio Österreich 2019“.  

Die Mostviertel Tourismus GmbH ist die erste und einzige Destination in Österreich, die mit dem Umweltzeichen ausgezeichnet ist. Dabei wird bei der Auswahl von Angeboten Verantwortung für die Umwelt übernommen – von der Art der Anreise über die Wahl der Region und der Unterkunft bis hin zu den Aktivitäten vor Ort. Das bedeutet: Wer eine zertifizierte Reise bucht, entscheidet sich für umfassende Umwelt- und Qualitätsstandards.